70 Jahre Weltkindertag
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70 Jahre Weltkindertag
Am 20. September wird der Weltkindertag gefeiert, der dieses Jahr unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“ steht.
"Digi-Scouts" ist ein Projekt von ASB und ASJ NRW. Wir verleihen Tablets an Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen und bieten Medienpädagogik-Trainings an. Dabei lernen die Kinder und Jugendlichen zum einen den richtigen Umgang mit der Technik, mit Apps und Internetangeboten. Zum anderen erfahren sie, wie sie Inhalote richtig bewerten, Glaubwürdigkeit prüfen und verlässliche Quellen erkennen können.Zudem vermitteln die Angebote, wo man bei Hass im Netz Hilfe und Unterstützung bekommt.
Die Kinder und Jugendlichen, die das Programm absolviert haben, erhalten ein Zertifikat und die Möglichkeit, auch außerhalb des Kurses die Geräte zu nutzen. Im darauffolgenden Schuljahr wird das Angebot für die nächstjüngeren Kinder wiederholt. Die Absolvent*innen des aktuellen jahres werden dann zu Paten-„Digi-Scouts“ für die jüngeren und können ihr Wissen weitergeben.
Pünktlich zum Beginn der nächsten Stunde läutet um 14 Uhr die Schulglocke der Grundschule im nordrhein-westfälischen Monheim. Friederike Overkamp vom ASB Mettmann läuft durch den Klassenraum und teilt iPads an die Schüler:innen aus. Heute findet die erste Medienkompetenz-AG nach den Herbstferien statt. Voller Vorfreude sitzen die Kinder im Alter von neun und zehn Jahren an ihren Tischen und tuscheln mit ihren Sitznachbar:innen.
Seit August gibt es an der Grundschule in Kooperation mit dem ASB Mettmann sowie dem ASB NRW jeden Dienstag diese AG, bei der Kinder im Umgang mit digitalen Medien geschult werden. Die AG ist Teil des Projekts Digi-Scouts des ASB NRW, das die digitale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersgruppen fördern soll. Begonnen hat das Projekt mit einer gemeinsamen Initiative der Arbeiter-Samariter-Jugend Ruhr, die in einer Essener Realschule Fünftklässler:innen mithilfe von iPads in der Medien kompetenz schulte. Inzwischen stehen auch Angebote für ASB-Kitas auf dem Programm.
"Was habt ihr denn in der AG vor den Ferien bereits alles dazugelernt?", fragt die Kursleiterin ihre zehn Schüler:innen, um die Stunde einzuleiten. Nastasja meldet sich spontan: "Man soll nicht einfach so Fotos im Internet posten." "Weil sich etwas im Internet sehr schnell verbreitet", weiß eine Mitschülerin, und Sebastian ergänzt: "Es gibt im Internet Hacker, und man sollte besser keine peinlichen Sachen verschicken, weil sie nicht aus dem Internet verschwinden." Friedrike Overkamp nickt zustimmend und geht zu einem anderen Kind, um beim Einschalten des iPads zu helfen.
Die 20-Jährige hat mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) beim ASB Mettmann angefangen und arbeitet für ein Jahr lang hauptamtlich beim ASB, um in der Kinder- und Jugendarbeit sowie im Rettungsdienst mitzuhelfen. "Die Kinder finden die AG sehr interessant und üben gerne mit dem iPad in der Hand", erzählt sie. Als sie gefragt wurde, ob sie den Kurs über nehmen wolle, gab es ein klares Ja.
"Mich persönlich besorgt es, dass die Kinder immer mehr im Internet sind heutzutage, und ich finde es wichtig, auch über die Gefahren der digitalen Kommunikation zu sprechen. Gleichzeitig möchte ich den Kindern zeigen, welche vielfältigen Möglichkeiten diese Technik bietet", erklärt die junge Frau. Themenschwerpunkte der AG sind die Bereiche Technische Anwendung, Internetnutzung sowie Sicherheit und Gewalt im Netz.
Friederike Overkamp findet es wichtig, den Wissensstand aller Schüler:innen auf ein möglichst gleiches Niveau zu bringen. Für den heutigen Dienstag hat sie eine kreative Stunde vor bereitet. Sie möchte mithilfe der Notizenapp ein Regiebuch zu einem Comic erstellen. "Die Kinder sollen überlegen, was in der Geschichte alles vorkommt, und eine Einleitung, einen Hauptteil sowie einen Schlussteil schreiben. Am Ende sollen sie bestimmen, wie viele Schauspieler:innen und Requisiten wir brauchen. Wir machen dann Fotos voneinander und nutzen eine App, mit der man einen Comic erstellen kann. Anschließend drucken wir das Ergebnis aus", erzählt sie.
Auch heute ist es eine besondere Herausforderung, dass nicht alle auf dem gleichen Wissensstand sind. "Manche der Kinder haben bereits Tablets sowie soziale Medien zu Hause genutzt, andere noch gar keine Erfahrungen damit gemacht. Da sind schon sehr große Differenzen hinsichtlich der Medienkompetenz", stellt die AG-Leiterin fest. Sie berichtet, dass einige Kinder genau wissen, welche Taste wie und wann gedrückt werden soll. Andere jedoch bräuchten jede Form der Unterstützung, da sie die Technik bisher nicht gelernt hätten. "Unser Ziel ist, dass alle – egal welcher Herkunft – die Möglichkeit haben, an der AG teilzunehmen, um den siche ren Umgang mit Medien und digitalen Geräten kennenzulernen.“
Bei den Schüler:innen stößt die AG auf große Zustimmung. "Mir gefällt es hier echt gut. Ich finde die Sachen, die wir machen, toll. Also, es gibt da nichts zu meckern", berichtet Johannes. Sebastian freut sich über die AG, weil er später beruflich in Richtung Medien gehen möchte. "Ich mache viel mit Elektronik. Später möchte ich Programmierer werden", sagt er selbstbewusst. Sofia hat erst durch die Medien-AG den Umgang mit dieser Technik kennengelernt. "Weil ich selber keinen Laptop und kein Handy zu Hause habe und man hier etwas darüber lernt", freut sie sich.
Auch Daniela Ernst, Leiterin des Referats Kinder- und Jugendhilfe beim ASB NRW, freut sich über das positive Feedback für die "Digi-Scouts". "Das Projekt erfreut sich großer Beliebtheit. Von Kitas über den Ganztag bis zu Angeboten in der offenen Jugendarbeit: Digi-Scouts kommt gut bei den Verbänden und bei den Kindern und Jugendlichen an. Es gibt ein großes Interesse, Projekte zum Thema Medienkompetenz durchzuführen. Ich bin optimistisch, dass wir noch viele weitere Lernmöglichkeiten für Kinder entwickeln werden."
Reportage aus dem ASB Magazin 4/2023
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